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Strategische Partnerschaft oder der Anfang vom Ende?

Die Volksrepublik China spielt im Kräfteverhältnis zwischen China, Russland, der EU und den USA eine immer wichtigere Rolle in Lateinamerika. Die Strategie der Beziehungen wurde von der chinesischen Regierung im November 2016 in einem „Dokument über die Beziehungen Chinas gegenüber Lateinamerika …“ festgelegt. China ist seit 2005 mit 120 Milliarden Dollar der wichtigste Direktinvestor in Lateinamerika. Die Volksrepublik deckt in Lateinamerika nicht nur seinen enormen Rohstoffbedarf. Zunehmend ist China für viele Länder ein wichtiger Partner in der Entwicklung der nationalen Wirtschaft, der Industrie, der Infrastruktur, des Gesundheitswesens, der Wissenschaft und im Militärbereich.

Viele Länder Lateinamerikas haben Interesse, sich in der multipolaren Welt immer besser mit den neuen Machtzentren auf globaler Ebene zu verbinden. Einige Staaten verstärken die Kooperation auf politischer Ebene. Die erweiterten und vertieften Beziehungen China-Lateinamerika generieren neue Herausforderungen auf vielen Gebieten, wie der Gesellschaft, der Umwelt, den internationale Beziehungen oder der Kooperationsethik. Welche Auswirkungen hat auch das Engagement Chinas auf die Bevölkerung und soziale Bewegungen?

Dr. Winfried Hansch: Absolvent der TU Dresden; 10 Jahre universitäre Forschung; Promotion zum Dr. rer.nat; 6 Jahre im Diplomatischen Dienst in Argentinien (1977–1982) und 5 Jahre in Mexiko (1985-1990). Autor zahlreicher Studien über: Argentinien, Mexiko Lateinamerika-USA, Deutschland-Lateinamerika, die Aufarbeitung der Militärdiktaturen in Lateinamerika und deutsche Emigration nach Lateinamerika. Seit 2007 Vorsitzender der Alexander-von-Humboldt-Gesellschaft.