+++ Nürnberg +++
LATEINAMERIKA WOCHE 2020
Absurd, aber wahr: Seit Beginn der Finanzkrise 2007 wird die Finanzindustrie nicht etwa geschmäht, sondern von der Entwicklungspolitik hofiert. Es wird versprochen, zusätzliche private Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit zu mobilisieren. So haben sich in den letzten 10 Jahren Banken, Investmentfonds und Finanzdienstleister als zentrale „Entwicklungshelfer“ etabliert.
Das Geld fließt häufig an große Agrarkonzerne, an denen Firmen wie Bayer, Unilever oder Cargill beteiligt sind. Geschwiegen wird über die erheblichen Profite, die aus den Zielregionen an alle beteiligten Investoren abfließen. Und auch die versprochenen vor-Ort-Effekte solcher „modernen“ Entwicklungsfinanzierungen sind oft äußerst fragwürdig.
Roman Herre, Agrarreferent der Menschenrechtsorganisation FIAN, berichtet von seinen Untersuchungen, die so gar nicht zu den Berichten der Hochglanzbroschüren passen wollen.