Konfliktbearbeitung von Frauen in Bürgerkrieg und Diktatur
12. Juli bis 26. August 2012
Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg
Montag bis Freitag 9–21 Uhr, Samstag bis Sonntag 10–21 Uhr. Eintritt frei
Im Blog: http://blog.sub.uni-hamburg.de/?p=8307
Eröffnung: Mittwoch, 11. Juli 2012, 18 Uhr mit einem Vortrag
Die Ausstellung ÜberlebensKunst hat das Ziel, künstlerische Formen der Konfliktbearbeitung mit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu Themen aus Krieg und Nachkrieg zu verbinden. Sie zeigt Arpilleras und Quilts aus unterschiedlichen Kriegs‐ und Krisenregionen. Die Exponate sind Produkt einer persönlichen, künstlerischen Auseinandersetzung mit Repression und Krieg. Ursprünglich in Chile als Antwort auf die gravierenden Menschenrechtsverletzungen unter der Pinochet‐Diktatur entstanden, bilden sie heute eine weit verbreitete Form der gesellschaftlichen Aufarbeitung traumatisierter Kriegs‐ und Konflikterlebnisse von Frauen aus verschiedenen Weltregionen. Die Ausstellung umfasst Arbeiten chilenischer Frauen, weitere Werke stammen aus Nordirland und Spanien.
An den verschiedensten Orten weltweit gezeigt – Derry, Cambridge und London, Dublin, Fürth und Berlin, Genf, Kingston/Jamaica, Osaka, São Paulo, Amherst/University of Massachusetts –, ist die Ausstellung jetzt in Hamburg zu sehen. Ihre Ausdruckskraft in der Verbindung von künstlerischer Arbeit und politischem Inhalt erschließt sich bei den meisten Exponaten erst auf den zweiten Blick – so bei dem vierteiligen Quilt „Common Loss“ der nordirischen Künstlerin Irene Mac William, der die über 3.000 Todesopfer des Nordirlandkonfliktes anhand roter Flicken eindrucksvoll thematisiert. Gerade dieser „zweite Blick“ sorgt für die Nachhaltigkeit der Eindrücke beim Betrachten dieser Exponate und regt zum weiteren Nachdenken über Konfliktursachen und deren Bewältigung an.
Die Exponate werden verbunden mit einschlägigen Literaturbeispielen aus dem Sondersammelgebiet der Staats‐ und Universitätsbibliothek Hamburg zum Thema Friedens‐ und Konfliktforschung sowie aus dem Sondersammelgebiet zu Spanien und Portugal.
Im Rahmen eines Workshops (vom 27.-29. Juli) werden Ursachen, Konfliktverläufe und Konfliktbewältigungsstrategien
der in der Ausstellung gezeigten Wandteppiche erläutert und analysiert Die Kuratorin der Ausstellung, Roberta Bacic, ist Chilenin und lebt seit zehn Jahren in Nordirland. Sie hat u.a. an der Arbeit der Wahrheits‐ und Versöhnungskommission in Chile mitgewirkt und für die NGO „War Resisters’ International“ in London gearbeitet. Einen Überblick über die von ihr kuratierten Ausstellungen finden Sie unter www.cain.ulst.ac.uk/quilts.
Für Nachfragen:
Dr. Marlene Grau, Tel.: 040 – 428 38 – 5857, Fax: 040 – 41 34 50 78
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg
E-Mail: grau@sub.uni-hamburg.de, www.sub.uni-hamburg.de