+++ Nürnberg +++
Nach einem Jahrzehnt linker und progressiver Wahlerfolge hat sich auch in Lateinamerika der Wind wieder gedreht. Nach ersten Rückschlägen in Honduras und Paraguay, dort wurden die jeweiligen reformorientierten Präsidenten aus ihren Ämtern geputscht, brachte das Jahr 2016 eine Zäsur. In Brasilien und Argentinien übernahmen autoritär-neoliberale Rechte die Macht, drehten Sozialreformen zurück, gaben die unabhängige Außenpolitik der Reformregierungen auf und ordneten sich wieder den Interessen der USA unter. Venezuela ist wirtschaftlich geschwächt und politisch gelähmt. In einigen kleineren Ländern konnten sich Links- und Reformregierungen jedoch behaupten. Vielerorts sind auch soziale Bewegungen weiterhin sehr aktiv. Welche inneren und äußeren Faktoren sind für die Rückschläge verantwortlich? Was konnte erreicht werden, welches sind die unfertigen Baustellen?
Referent: Gert Eisenbürger (Redakteur, Lateinamerika-Magazin ila, Bonn)